Rosdorf. Da aus einem großen Getreidesilo in Rosdorf Weizen austrat, alarmierte der Eigentümer die Feuerwehr. Ein Leck in dem ca. 900 Tonnen fassenden Getreidesilo könnte eine Kettenreaktion auslösen wodurch das gesamte Silo auseinander reißt.

Die ersteintreffenden Rettungskräfte stellten einen ca. 30cm langen Riss in der Außenwand des Silos fest und sperrten zunächst den Gefahrenbereich ab. Auch die Bahnstrecke an der Rückseite der Silos musste gesperrt werden. Wenn das Getreidesilo vollständig die Stabilität verliert, könnten die Nieten aus dem Silo geschleudert werden und eine Gefahr für umstehende Personen darstellen, durch den Druck der 900 Tonnen Weizen können auch die anderen Silos beschädigt und instabil werden. Daher wurden sofort Fachkräfte des Technischen Hilfswerks zur Einsatzstelle alarmiert, welche die Stabilität des Silos bewerten sollten. Zusätzlich wurde auch ein Einsatzstellen-Sicherungssystem (ESS) des Technischen Hilfswerks eingesetzt. Dieses System misst die genaue Bewegung von Gebäuden und kann so vorhersagen zur Stabilität geben. Bei einem kurz bevorstehendem Einsturz können so auch die in der Nähe befindlichen Einsatzkräfte noch rechtzeitig gewarnt werden.

In enger Absprache mit dem Technischen Hilfswerk wurde beschlossen, dass Silo zunächst mit Holzbohlen und Spanngurten zu stabilisieren und anschließend kontrolliert zu entleeren. Dafür wurden Holzbohlen rund um die beschädigte Stelle aufgestellt sowie Spanngurte um das Silo herum angebracht. Die Entleerung wurde über die normale Entleerungseinrichtung der Silos durchgeführt. Der Vorgang wurde durch die ESS Gruppe überwacht.

Nachdem mit der Entleerung begonnen wurde, konnte auch die Bahnstrecke wieder zu Testmessungen freigegeben. Die Messungen ergaben an dem Silo zwar wahrnehmbare, aber nicht kritische Vibrationen. Daher wurde gegen 17 Uhr auch die Bahnstrecke – in verringerter Geschwindigkeit – freigegeben. Die Entleerung des Silos dauerte noch bis tief in die Nacht und wurde größtenteils vom Technischen Hilfswerk begleitet. Die Feuerwehr konnte nach ungefähr 8 Stunden Einsatz gegen 19 Uhr die Einsatzstelle an das Technische Hilfswerk übergeben.

Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren Rosdorf und Mengershausen, die THW Ortsverbände aus Göttingen und Großalmerode sowie die Drehleiter der Berufsfeuerwehr Göttingen.

 

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