Der Gemeinderat hat einen neuen Feuerwehrbedarfsplan für die Gemeinde Rosdorf verabschiedet, dieser sieht Investitionen in Höhe von 1,8 Millionen Euro und eine Hochstufung der Ortsfeuerwehr Rosdorf zur Schwerpunktfeuerwehr vor. Seit 2015 wird zur Unterstützung der politischen Entscheidungen in der Gemeinde Rosdorf ein Feuerwehrbedarfsplan verwendet. Dieser Plan wird von einem externen Gutachter erstellt und enthält neben einem Ist-Stand der Feuerwehren unter anderem eine Risikoanalyse und den sich daraus ergebenen Soll-Stand für die Feuerwehren. Die Laufzeit des Plans beträgt ca. 5-6 Jahre, so dass nun die erste Fortschreibung anstand. Sowohl der erste Feuerwehrbedarfsplan 2015 sowie die jetzige Fortschreibung wurde von dem ehemaligen Leiter der Berufsfeuerwehr Hannover, Claus Lange, ausgearbeitet.
Bei der Gemeinderatssitzung zum Bedarfsplan lobte Lange die bisherige Umsetzung des ersten Feuerwehrbedarfsplan und hob noch einmal den guten Zustand der vollständig ehrenamtlichen Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Rosdorf hervor. Dennoch ergibt sich noch einiger Investitionsbedarf für die nächsten Jahre. Zum Teil handelt es sich dabei allerdings um Investitionen, die etwas aufgeschoben wurden, aber bereits im Haushalt festgeschrieben sind, so dass der tatsächliche Investitionsbedarf niedriger ist. Die neue Risikobewertung ergab insbesondere für die Ortschaften Rosdorf und Obernjesa ein höheres Risiko als vor 6 Jahren. Vor allem im Bereich der Ortschaft Rosdorf ist dieses durch die zahlreichen Neubauten der vergangenen Jahre begründet. Dadurch ist für die Ortsfeuerwehr Rosdorf eine Hochstufung zur Schwerpunktfeuerwehr erforderlich. Schwerpunktfeuerwehren bilden neben den Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung und den Stützpunktfeuerwehren die größten Freiwilligen Feuerwehren. Die nächstgrößere Stufe wäre eine Berufsfeuerwehr, diese ist allerdings erst für Großstädte erforderlich. Durch die Hochstufung ergeben sich insbesondere neue Anforderungen an die Mitgliederstärke, diese werden aber bereits erfüllt. Ähnlich verhält es sich beim Fahrzeugbedarf, auch hier sind keine grundlegenden Änderungen erforderlich, um die Kriterien zu erfüllen.
Insgesamt sieht der Feuerwehrbedarfsplan bis 2026 Investitionen in Höhe von 1,8 Millionen Euro vor. Ungefähr ein Drittel dieser Summe sind bereits im Haushalt eingeplant, wie Bürgermeister Sören Steinberg bei der Gemeinderatssitzung mitteilte. Von der Summe sind ca. 1,5 Millionen Euro für Fahrzeuge und 300.000€ für Sanierung / Anbau an Gebäude vorgesehen. Die größten Investitionen stellen ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) und ein Tanklöschfahrzeug (TLF) für die Ortsfeuerwehr Obernjesa, ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) für die Ortsfeuerwehr Dramfeld und ein Gerätewagen Logistik (GW-L) für die Ortsfeuerwehr Rosdorf dar.
Der Bedarfsplan beschränkt sich auf die großen Investitionen in die Feuerwehrhäuser sowie den Fahrzeugbestand, um den politischen Entscheidungsträgern hier eine Richtlinie zu bieten. Laufende Kosten oder andere Investitionen wie z.B. Einsatzkleidung sind nicht im Feuerwehrbedarfsplan enthalten. Der Gemeinderat verabschiedete den Plan am Mo. dem 20.09.2021 mit einer Enthaltung. Die Umsetzung ist allerdings nicht bindend. Auch die Hochstufung der Feuerwehr Rosdorf zur Schwerpunktfeuerwehr muss formal noch umgesetzt werden.
